BLAUHOLZ

Der Klimawandel bedroht unsere Wälder

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Das Problem

Der Kern des Problems besteht darin, dass der enorme Holzanfall aus Trocknis, Sturm und Käferfraß (d.h. aus sog. „zufälliger“ Nutzung = zN) derzeit nicht als Ersatz für grün gefälltes Holz aus sog. „geplanter“ Holznutzung (oN) verwendet wird. Wenn beide Holzherkünfte sich der Menge und der Verwendung nach wenigstens zum Teil ersetzen würden, dann hätte das viele positive Auswirkungen auf Wald, Wirtschaft und Natur:

 

  • der nachhaltige Hiebsatz wäre auch in Jahren mit höherem Anfall von zufälliger Nutzung leichter einzuhalten
  • es würde auch in Jahren mit starken Klimaereignissen nicht mehr Holz eingeschlagen als nachwächst
  • der Holzmarkt würde stabilisiert und Forstbetriebe erzielten kostendeckende Erlöse
  • der wertvolle Rohstoff Holz würde höherwertiger Verwendung zugeführt; nicht verramscht, exportiert oder gehackt
  • die Rundholzimporte sänken mit der Folge verbesserter CO2-Bilanz

Es stellt sich also die Frage, warum der Holzanfall aus Trocknis, Sturm und Insekten bisher nicht als Ersatz für grün geschlagenes Holz verwendet wird. Um das zu beantworten, muss zuerst auf die Symptome eingegangen werden, die Rundholz aus dieser Holzherkunft auszeichnen.

Schadbild bei Trocknis und Borkenkäferfraß

Bei akuter Trockenheit wird die Wasserzufuhr in den Leitungsbahnen der Bäume unterbrochen. Fichten reagieren darauf mit dem Abwurf einzelner Nadeljahrgänge. Ist die Wasserzufuhr anhaltend unterbrochen, verliert der Baum alle Nadeln, der Holzkörper trocknet stehend aus, der Baum stirbt schließlich ab. Wenn die Trockenheit nicht zum akuten Abstreben führt, setzt der Trocken- und Wärmestress den Bäumen zu und macht sie anfälliger für Schadinsekten.

Die Hauptschadinsekten der Nadelbäume sind die beidenBorkenkäfer Buchdrucker und Kupferstecher. In normalen Jahren können gesunde Bäume den Angriffsdruck der Käfer z.B. durch die Ausscheidung von Harz abwehren. Sind Bäume durch anhaltende Trockenheit vorgeschädigt bzw. ist der Angriffsdruck infolge Massenvermehrung der Käfer zu hoch, erliegt der Baum dem massiven Angriff. Die männlichen Käfer bohren sich zwischen Rinde und Stamm in den Baum, locken weibliche Käfer an und diese brüten eine neue Käfergeneration aus.

Beide Käferarten fressen in und knapp unter der Rinde, also NICHT IM HOLZKÖRPER DES BAUMS. Der eigentliche Stammkörper bleibt von den Fraßaktivitäten unberührt. Der Fraß in der äußersten Schicht jedoch reicht, den Baum zum Absterben zu bringen. Mit dem Absterben und Abtrocknen des Stammkörpers verlässt die neue Käfergeneration den Wirtsbaum und sucht die nächsten geeigneten Brutbäume auf.

Der Angriffsdruck steigt mit langen, warmen Vegetationsperioden und mit dem Vorhandensein von geeignetem Brutmaterial. Je länger die zur Vermehrung geeigneten Witterungsbedingungen herrschen, umso mehr Generationen kann der Käfer erbrüten. Eine Tendenz zur Vermehrung geeigneten Brutmaterials entsteht durch die Ausdehnung unbewirtschafteter Wälder sowie die Vernachlässigung der Grundsätze sauberer Waldwirtschaft (siehe NW-FVA 2015, pdf 4,5 MB). Leider ist der Käfer hier auch in der Lage sog. Schutzstreifen zu überwinden und angrenzende Wälder zu befallen.

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Fraßbild von Borkenkäfern

Fazit

  • Holz aus Trocknis-, Sturm- und Käferherkunft wird nicht als Ersatz für Holz lebender Bäume verwendet
  • Der Einschlag lebender Bäume übersteigt mit Trocknis-, Sturm- und Käferholz die nachhaltige Nutzung
  • Als Ersatz für grün gefällte Bäume könnte das Holz von natürlich abgestorbenem Holz dienen, denn
  • bei Trocknis und Käferfraß stirbt der Baum stehend ab und der Holzkörper trocknet schnell aus
  • Borkenkäfer fressen nicht im Holz sondern nur unter der Rinde und im äußersten Splint
  • alle Borkenkäfer haben den Baum vor dessen Absterben bereits verlassen